Notwendigkeit eines Behindertentestaments

Ein Angehöriger mit Beeinträchtigungen erhält häufig Leistungen der Pflegeversicherung oder auch Sozialleistungen vom Staat, wie Grundsicherung, Eingliederungshilfe etc..

Hinsichtlich Sozialleistungen gilt aber der Grundsatz des Nachrangs. Dies bedeutet, dass der Anspruchsberechtigte, wenn er über eigenes Vermögen verfügt, dieses vorrangig einsetzen muss.

Durch ein Behindertentestament soll zum Einen gewährleistet werden, dass ein Zugriff der Sozialhilfeträge, soweit möglich, verhindert wird und diese keinen Zugriff auf das Erbe eines Angehörigen mit Beeinträchtigungen hat. Zum Anderen soll über das Behindertentestament aber auch gewährleistet werden, dass der Angehörige mit Beeinträchtigung auch für die Zukunft aus dem Erbe über die Sozialhilfeleistungen hinaus versorgt und abgesichert ist und aus Erträgen aus dem Erbe persönliche Wünsche, Urlaube, zusätzliche ärztliche Behandlungen etc. finanziert werden können.

Durch ein Behindertentestamten soll somit erreicht werden, dass das Vermögen der Erblasser, insbesondere von Familien, erhalten bleibt, ohne das ein Sozialhilfeträge darauf zugreifen kann und auch der Angehörige mit Beeinträchtigungen, insbesondere Kinder, über den Tod der Erblasser bzw. der Eltern für die Zukunft abgesichert sind.